Die Entstehung des Deutschen Ordens

Wie entstand eigentlich der Deutsche Orden? Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick auf das ausgehende 12. Jahrhundert. Zum dritten Mal machte sich ein Kreuzzug lateinischer Christen auf in das Heilige Land, um gegen die Muslime zu kämpfen – zum dritten Mal kam es zu verlustreichen Schlachten und Belagerungen symbolisch oder strategisch bedeutsamer Städte.
Ein erstes wichtiges Ziel der Kreuzfahrer war die Hafenstadt Akkon. Während der Belagerung sollen die hygienischen Zustände desaströs gewesen sein. Die älteste Ordensgeschichte, die ‚Narratio de primordiis Theutonici‘ berichtet von einigen Kreuzfahrern aus Lübeck und Bremen, die vor den Toren Akkons mit dem Segel ihrer Kogge ein erstes Feldlazarett errichteten. Diese Gründungsgeschichte spiegelt sich auch im vollständigen Namen des Deutschen Ordens wider. Dieser lautet nämlich ‚Ordo fratrum hospitalis sanctae Mariae Theutonicorum Jerosolimitanorum‘.
1191 nahm Papst Clemens III. das Hospital unter seinen Schutz, sein Nachfolger Coelestin III. stattete die Gemeinschaft mit Ordensprivilegien aus und bestätigte u.a. die freie Meisterwahl. Mit Besitzungen in/um Akkon, Tyrus, Jaffa und Montfort konnte der Orden im Heiligen Land Fuß fassen. 1199 kam Papst Innozenz III. dem Ersuchen des Ordens nach, sich neben dem Hospitaldienst auch den Kampf gegen die Heiden zur Aufgabe zu machen.
Der Deutsche Orden war, neben den Tempelrittern und den Johannitern, der dritte Orden, der dem Geist der Kreuzzüge entsprang. Nach dem Verlust des Heiligen Landes verlegte der Hochmeister seinen Amtssitz nach Venedig, später verlagerte sich der Schwerpunkt in das Baltikum, auf die Marienburg an der Nogat.

Auch in der „Fries-Chronik“ der UB Würzburg sind die Wurzeln des Deutschen Ordens in der Gründung eines Lazaretts vor den Toren Akkons dargestellt.

Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Fries-Chronik, der die Gründung des Deutschen Ordens vor den Toren Akkons darstellt.

Bild: © UB Würzburg

Text: M. Münzel