Das Fest der Kreuzerhöhung

Anlässlich des Festes der Kreuzerhöhung am 14. September teilen wir einen Post Seiner Exzellenz Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, mit euch.

Das Fest der Kreuzerhöhung ist das Titelfest des Deutschen Ordens. Die Ursprünge des Festes gehen in das vierte Jahrhundert zurück. Von allem Anfang an war das schwarze Kreuz auf weißem Grund das Erkennungs- und Identifikationsmerkmal der Brüder und Schwestern des Ordens. Das Kreuz war und ist Wegweiser, darum zeigte man die Kreuzesreliquien an diesem Tag auch den Menschen. Fest verwurzelt auf dem Boden des realen Lebens verweist es doch auch immer auf den Himmel und sein Querbalken ist wie eine Umarmung der ganzen Welt. Bei der Übergabe des Ordenskreuzes heißt es, es sei Zeichen des Ordens und der Liebe Gottes. Die Person die es trägt, möge sich bemühen, ein gutes Vorbild in Wort und Werk zu sein und so zu erweisen, dass Gott mit ihr und in ihr ist.

Für uns Christen ist das Kreuz Zeichen der Erlösung. Es ist Anker in einer sich stets wandelnden Welt, der uns deutlich macht, wie weit Gottes Liebe zu gehen bereit war. Am Kreuz solidarisiert sich Gott mit der Menschheit, vor allem in ihrem Leiden, auf einzigartige Weise. Gott reagiert nicht mit Gewalt auf Gewalt, sondern mit Liebe. Nicht nur für seinen Sohn, sondern für die ganze Menschheit. In diesem von Liebe getragenen Erlösungswerk liegt der Grund, warum das Kreuz uns Kraft und Stärke im Leben, Trost und Zuversicht im Sterben, Ehre und Ruhm in alle Ewigkeit ist, wie es bei der Übergabe weiter heißt. Nicht Vertröstung, sondern Geborgenheit in der Liebe Gottes und in seinem Wirken auch in unserem Leben. Gerade das Kreuz des Deutschen Ordens macht deutlich, dass nicht der Karfreitag, nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern das dahinter die Sonne des Ostermorgens, die Auferstehung und das ewige Leben aufstrahlen.

Das Bild zeigt ein Brustkreuz des Deutschen Ordens.

Text: S. E. Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens

Bild: B. Weigand; Dieses Brustkreuz des Deutschen Ordens befindet sich als Leihgabe in der Forschungsstelle Deutscher Orden