Das Deutschordenspriorat in Weyarn

Mit der Säkularisierung 1806 hörte der Deutsche Orden auf deutschem Gebiet faktisch auf zu existieren, blieb jedoch im habsburgischen Österreich noch aktiv. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa kamen Ordensbrüder und -schwestern nach Deutschland begründeten hier wieder neue Konvente. Das Priorat befand sich bis 1998 in Frankfurt am Main, bezog dann jedoch die leerstehende Klosteranlage in Weyarn. Schon im 11. Jahrhundert, so wird vermutet, stand hier eine Burganlage genannt „Viare“, dt. Fischweiher. Daher leitet sich auch der Name Weyarn ab. Bis ins 12. Jahrhundert war diese Burg im Besitz der Grafen von Neuburg-Falkenstein. Im Jahr 1133 wurde diese zu einem Augustinerchorherrenstift umgestaltet. Im 17. Jahrhundert wurde die Klosterkirche im Barockstil neu erbaut. Der alte Glockenturm ist jedoch erhalten geblieben. Zwar kauften die Augustinerchorherren Teile der Klosteranlage nach der Säkularisation wieder auf, konnten sich hier jedoch nicht halten. Lange stand die Klosteranlage still. Die Klosterkirche ist heute Pfarrkirche des Ortes. Mit dem Priorat des Deutschen Ordens kehrte so wieder das geistliche Leben nach Weyarn zurück.

Das Bild zeigt einen Teil der Pfarrkirche in Weyarn.

Bild: FDO

Text: P. Aifeld