Schloss Alden-Biesen

Vor 3 Jahren waren Studenten der Universität Würzburg auf den Spuren des Deutschen Ordens in Belgien und den Niederlanden unterwegs. Ausgangspunkt für die mehrtägige Exkursion war dabei das Schloss Alden Biesen, welches einst das Zentrum der Ballei Biesen darstellte und heute ein Tagungs- und Kongresszentrum beherbergt. Die Ballei Biesen entstand um 1220 und wurde zunächst in Personalunion mit Utrecht verwaltet. Ab 1317 wurde Biesen eigenständig. Schnell entwickelte sich Biesen neben Hessen und Franken zur drittwichtigsten Ballei des Deutschen Ordens im Reich. Während Utrecht im Zuge des 30-jährigen Krieges reformiert wurde, konnte die Kommende Alden Biesen den Katholizismus bewahren und ging gestärkt aus dem Konflikt hervor. Dies lag vor allem an der hervorragenden Vernetzung mit den politischen Nachbarn und der Ausbildung von Priestern, Juristen und Beamten in der Kriegszeit. Das Schloss Alden Biesen war der Grundstein für die erfolgreiche Ansiedlung des Deutschen Ordens in diesem Gebiet 1220. Es gelangte durch eine Schenkung Arnolds III., Grafen von Loon, an den Deutschen Orden und umfasste zunächst eine Kapelle mit dazugehörigen Ländereien. Die Gründung eines Hospitals führte schließlich zum Ausbau zur Schlossanlage. 1543 wurde das Schloss Alden Biesen im Stil der Maasland-Renaissance neu erbaut. Um 1700 wurde das Schloss im barocken Stil umgebaut und zwischen 1769 und 1775 durch klassizistische Elemente ergänzt. Konfisziert durch den französischen Staat gelangte es nach einer Auktion in Maastricht in Privatbesitz, wechselte mehrmals den Eigentümer, ehe es 1971 fast komplett abbrannte. Um das historische Schloss zu erhalten, wurde es vom belgischen Staat erworben und allmählich nach historischem Vorbild restauriert. Das renovierte Schloss und die Gartenanlage laden heute Tagungsgäste ein, in einem besonderen Ambiente der Geschichte der Ballei Biesen und des Deutschen Ordens auf dem Gebiet Belgiens näher zu kommen.

Auf dem Bild sieht man das Schloss der Kommende Alten Biesen mit einem Turm, einer Kirche und dem Kreuzgang.

Bild: FDO

Text: P. Aifeld