Johann und Konrad von Egloffstein

Ein Bär mit aufgerissenem Maul, die Zunge herausgestreckt – das Wappen des fränkischen Adelsgeschlechts derer von Egloffstein fällt auf. Studierenden der Universität Würzburg könnte besonders ein Emporkömmling dieser Familie geläufig sein: Johann von Egloffstein.
Der von 1400 bis 1411 amtierende Bischof von Würzburg gründete dort 1402 eine Hohe Schule. Bald nach Egloffsteins Tod begann jedoch ihr Niedergang, denn das Hochstift sah sich zu dieser Zeit mit einer erdrückenden Schuldenlast konfrontiert, die mangelhafte Finanzierung der Universität sowie das Desinteresse des Domkapitels taten ihr übriges. Es dauerte bis in das Jahr 1582, bis Fürstbischof Julius Echter die Universität ein zweites Mal gründete.
Nach der Niederlage des Deutschen Ordens gegen Polen und Litauen bei Tannenberg 1410 reiste Johann nach Preußen, um an den Friedensverhandlungen mitzuwirken. Zusammen mit seinem Bruder gehört er 1411 zu den Bevollmächtigten des Ordens, die einen Waffenstillstand schlossen.

Dieser Bruder namens Konrad von Egloffstein war, wie es auch Lorenz Fries vermerkt, „gaistlich vnd maister teutsch ordens“, also Deutschmeister (1396–1416). Zuvor war er bereits Komtur der Kommende Nürnberg und Landkomtur der Ballei Franken. Während seiner Zeit als Deutschmeister entwickelte sich die Burg Horneck in Gundelsheim am Neckar zur festen Deutschmeister-Residenz. Mit dem Hochmeister Heinrich von Plauen geriet Egloffstein in Auseinandersetzungen, da er ihm jegliche Unterstützung versagte. Der Konflikt führte sogar dazu, dass der Hochmeister Egloffstein samt seiner Gebietiger absetzen wollte. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, da von Plauen selbst im Jahr 1413 abgesetzt wurde.

Unsere Bilder zeigen das Wappen derer von Egloffstein sowie das Epitaph des Johann von Egloffstein im Würzburger Dom.

Das Bild zeigt das Wappen des fränkischen Adelsgeschlechts von Egloffstein.

Das Bild zeigt das Epitaph des Johann von Egloffstein im Würzburger Dom.

Bild: FDO

Text: M. Münzel