Die Deutschordenskommende Eschenbach

Die Geschichte der Deutschordenskommende Eschenbach (seit 1917 Wolframs-Eschenbach) beginnt im 13. Jahrhundert. In einer nicht eindeutig datierbaren Urkunde schenkte ein Graf namens Poppo von Wertheim zusammen mit seiner Frau Mechthild dem Deutschen Orden die Pfarrei Eschenbach. Ein Deutschordenshaus ist in Eschenbach erstmals für das Jahr 1236 nachweisbar, ein erster Komtur mit dem Namen Heinrich ist 1253 als Zeuge eines Schiedsspruches urkundlich erwähnt. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts konnte der Orden seinen Besitz leicht vergrößern. Zu den Erwerbungen gehörten verschiedene Güter, Waldflächen oder 1275 das Dorf Biederbach.

Eschenbach konnte sich als Kommende jedoch nicht lange halten. Spätestens seit 1316 kam der Ort als Amt unter die Verwaltung der Deutschordenskommende Nürnberg. Die Zurückstufung machte den dortigen Besitz jedoch nicht weniger wichtig für den Orden. 1332 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer das Stadtrecht an das Dorf Obereschenbach samt Befestigungsrecht und Hochgericht nach dem Beispiel der Reichsstadt Weißenburg sowie das Marktrecht. Die mehrfache Bestätigung dieser Privilegien in Verbindung mit weiteren Besitzerwerbungen festigten die Herrschaft des Ordens. Verwaltungsreformen im ausgehenden 18. Jahrhundert führten dazu, dass Eschenbach nun als eines von 19 Ämtern dem Oberamt Ellingen unterstellt wurde.

1623 wurde das Deutschordensschloss als prächtiger Renaissancebau errichtet. Es prägt noch heute zusammen mit dem Liebfrauenmünster und dem Alten Rathaus das Stadtbild Wolfram-Eschenbachs.

Das Bild zeigt das Deutschordensschloss in Eschenbach, sowie rechts dasvon einen Teil des alte Rathauses und links einen Teil des Liebfrauenmünsters, die Stadtpfarrkirche der Gemeinde.

Bild: FDO
Text: M. Münzel