Deutschhauskirche in Würzburg

Spuren des Deutschen Ordens lassen sich auch in Würzburg finden. Heute werfen wir einen Blick auf die Deutschhauskirche. Am 19. November 1219 schenkte der Würzburger Bischof Otto von Lobdeburg dem noch jungen Orden den ehemaligen Königshof in Würzburg. Hier feierte 1156 Friedrich Barbarossa womöglich seine Hochzeit mit Beatrix von Burgund. 1220 stimmte Papst Honorius III. und 1224 Kaiser Friedrich II. der erfolgten Schenkung zu – der Orden konnte nun in Würzburg Fuß fassen.
Zwischen den Jahren 1224 und 1231 erfolgte die Gründung der Kommende Würzburg, ein Deutschordensbruder namens Wichmann wurde ihr erster Komtur. Diverse Schenkungen und Erwerbungen vergrößerten im Laufe des 13. Jahrhunderts den Ordensbesitz immer weiter und sicherten ein stetiges Auskommen. Erstmals 1226 wird eine errichtete Marienkapelle erwähnt, 1272 begann der Bau einer Kirche, der erst einige Jahrzehnte später vollständig abgeschlossen wurde.
Dem Ordensleben in Würzburg war jedoch keine allzu lange Blütezeit vergönnt. Zwar zählte das Kommendenkonvent in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch eine solide Anzahl an Ritter- und Priesterbrüdern und es gelang sogar sich aus dem fürstbischöflichen Griff zu lösen, doch folgte in den kommenden Jahrzehnten ein kontinuierlicher Abgang der Ordensbrüder. Im Bauernkrieg wurde die Kommende beschossen und geplündert, ein Schicksal, das sich im Dreißigjährigen Krieg noch einmal wiederholen sollte. 1694 wurde das Kommendengebäude nach Plänen des Baumeisters Antonio Petrini im Barockstil umgebaut.
In der napoleonischen Zeit fiel die Kommende samt Besitzungen zunächst an das Großherzogtum Würzburg, später dann an Bayern. Die Deutschhauskirche wurde nach der Säkularisation als Militärmagazin genutzt, seit 1922 ist sie Kirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde.

 

Auf dem Bild sieht man die Deutschhauskirche in Würzburg.

Bild: FDO
Text: M. Münzel