Hochmeister Johann Caspar von Ampringen – Hochmeistergalerie im Residenzschloss Mergentheim

Der 48. Hochmeister des Deutschen Ordens, Johann Caspar von Ampringen, wurde am 19. Januar 1619 geboren. Er entstammte einem alten Adelsgeschlecht aus dem Breisgau. Nachdem er von den Jesuiten in Freiburg unterrichtet wurde, führte ihn sein Weg an den Hof Kaiser Ferdinands II., später trat er in den Dienst Erzherzog Leopold Wilhelms.

Auch im Deutschen Orden konnte er zügig Fuß fassen und so fungierte er schon kurz nach seiner Aufnahme in den Orden 1646 als Hauskomtur und Trappier in Mergentheim sowie als Komtur von Würzburg. Da er als Statthalter für die Herrschaften Freudenthal und Eulenberg seine wirtschaftlichen Fähigkeiten unter Beweise stellte, wurde er außerdem zu einem Ratsgebietiger der Ballei Franken, einem hochmeisterlichen Rat und einem Geheimen Kämmerer. 1661 folgte die Bestellung zum Landkomtur der Ballei Österreich, am 20. März 1664 in Mergentheim schließlich die einstimmige Wahl zum neuen Hochmeister. Besonders Fragen der Reform und eine Stärkung der Stellung des Ordens im Reich beschäftigten Ampringen. Prägend für jene Zeit waren die Auseinandersetzungen zwischen Habsburg und dem Osmanischen Reich, an kaiserlicher Seite war der Orden auch hier involviert.

1673 übertrug der Kaiser Ampringen das Amt des Gubernators (Statthalter) des Königreichs Ungarn. Ziel sollte es sein, in den vom Krieg gezeichneten Landen die Ordnung und den Katholizismus zu stärken, vor allem aber auch den Einfluss der Stände zu schmälern, was letztlich auch den Zorn der antihabsburgischen Kuruzen befeuerte. Gesundheitlich von seinen Jahren in Ungarn gezeichnet, musste Ampringen noch einmal aktiv werden, als die Osmanen 1683 vor Wien zogen. Am 9. September 1684 verstarb der Hochmeister in Breslau und wurde in der Pfarrkirche zu Freudenthal beigesetzt.

Das Bild zeigt ein Porträt des Hochmeisters Johann Caspar von Ampringen. Er trägt eine Ritterrüstung und hat ein rotes Tuch um den linken Arm gebunden. Neben ihm liegt ein Ritterhelm, auf den er seine rechte Hand stützt.

Bild: Residenzschloss Mergentheim / Deutschordensmuseum / Foto Besserer, Lauda-Königshofen
Text: M. Münzel