Hochmeister Georg Hund von Wenckheim – Hochmeistergalerie im Residenzschloss Mergentheim

Georg Hund von Wenckheim wurde wohl kurz nach 1520 als fünfter Sohn des Ritters Bartholomäus Hund von Wenckheim geboren. Er verzichtete auf seinen Teil am väterlichen Erbe – seine Zukunft lag im geistlichen Stand. 1544 wurde Georg Hund von Wenckheim zu Mergentheim in den Deutschen Orden aufgenommen. Zügig gelang ihm der Aufstieg im Orden, wichtige Stationen waren hierbei die Ämter des Baumeisters in Heilbronn, des Komturs von Weißenburg (Elsaß), des Komturamtsverwalters in Mergentheim und des Ratsgebietigers. Nach Stationen in der Kommende Sachsenhausen und der Ballei Franken erfolgte am 18. Februar 1566 durch das Generalkapitel zu Mergentheim die Wahl Wenckheims zum Hochmeister des Deutschen Ordens. Er folgte dem verstorbenen Wolfgang Schutzbar nach.
Wie schon seine Vorgänger suchte auch er die Annäherung an den Kaiser, was sich für den Orden jedoch nicht wirklich auszahlte. Stattdessen zehrten die Dienste für den Kaiser an den Finanzen des Ordens. So wurde der Hochmeister beispielsweise 1570 vom Kaiser mit der Aufgabe betraut, seine Tochter Anna, die Verlobte des spanischen Königs Philipp II., nach Nymwegen zu geleiten.
Pläne des kaiserlichen Feldherrn Lazarus Schwendi, den Orden zum Kampf gegen die Osmanen dauerhaft in Ungarn zu stationieren, wurden nicht realisiert. Ebenso wenig konnte der Orden unter Wenckheim die Wiedergewinnung der alten Ordenslande in Preußen realisieren. In der Mergentheimer Kommende ließ Wenckheim als bauliche Maßnahmen, die Errichtung einer neuen Kanzlei für den erhöhten Schriftenverkehr errichtet, die auch das Hauptarchiv des Ordens aufnahm. Am 17. Juni 1572 starb der Hochmeister und wurde in Mergentheim beigesetzt. Seine bloß sechsjährige Regierungszeit erscheint im Vergleich zu seinen Vor- und Nachfolgern eher blass.

Das Bild zeigt ein Porträt des Hochmeisters Georg Hund von Wenckheim. Er trägt eine Ritterrüstung und neben ihm liegt ein Ritterhelm. Oben rechts in der Ecke ist das Hochmeisterwappen abgebildet.

Bild: Residenzschloss Mergentheim / Deutschordensmuseum / Foto Besserer, Lauda-Königshofen
Text: M. Münzel