Das Hochmeisteramt

In einigen vergangenen Posts haben wir bereits über verschiedene Hochmeister und auch über die Hochmeistergalerie in Mergentheim berichtet. Heute möchten wir euch das Amt näher vorstellen:

Der Hochmeister hat den höchsten Posten im Deutschen Orden und ist somit als Generaloberer der oberste Leiter des Ordens, der Brüder, der Schwestern und der Familiare. In der Zeit, in der der Orden noch als Hospitalbruderschaft wirkte, existierte für deren Vorsteher kein einheitlicher Titel, erst mit der Erhebung zum geistlichen Ritterorden im Jahr 1198 tauchte dann auch das Amt des Hochmeisters auf. Der erste Hochmeister des Deutschen Ordens war Heinrich Walpot (siehe Bild), der das Amt von 1198 bis wahrscheinlich 1200 ausübte. Im Jahr 1216 bestimmte Papst Honorius III., dass der Posten nur von einem Professritter, also einem Ordensritter, der das öffentliche Ordensgelübde abgelegt hatte, geführt werden dürfte. Seit 1923 wird das Hochmeisteramt wieder durch Priester ausgeübt, die auf dem Generalkapitel von delegierten Brüdern und Schwestern für sechs Jahre gewählt werden. Nach seiner Wahl empfängt der Hochmeister die Abtsweihe und trägt bischöfliche Kleidung, ein Privileg, das dem Orden seit 1933 gewährt ist. Der Sitz des Hochmeisters wurde im Jahr 1809 ins Deutschordenshaus nach Wien verlegt, wo er sich noch heute befindet. Der 66. Hochmeister des Deutschen Ordens ist seit 2018 Frank Bayard.

Das Bild zeigt ein Porträt des ersten Hochmeisters Heinrich Walpot.

Bild: gemeinfrei

Text: M. Bergler