Die Schatzkammer des Deutschen Ordens in Wien

In den nächsten Wochen möchten wir euch Inhalte aus unserer neuen Kooperation mit der Schatzkammer des Deutschen Ordens in Wien präsentieren. Die Geschichte der Schatzkammer geht bereits auf das 15. Jahrhundert zurück. Die Schätze des Deutschen Ordens wurden jedoch erst seit dem 1. November 1957 einer breiten Öffentlichkeit zugänglichgemacht und im Wiener Ordenshaus in einem Museum präsentiert. Nachdem zunächst nur zwei Räume zur Verfügung standen, beherbergt das Museum seit einem Umbau 1970/1971 fünf Räume mit nach bestimmten Kriterien gruppierten Exponaten. Im ersten Raum findet man die Siegel- und Münzsammlung sowie die Insignien aus dem eigentlichen Ordensschatz. Der zweite Raum beinhaltet die Tafel- und Messgeräte des Deutschen Ordens, während der dritte Raum die Kunstsammlung aus der Zeit des Hochmeisters Maximilians von Österreich zeigt. Im vierten Raum findet sich die Glassammlung, Rosenkränze als auch Prunkschüsseln aus Silberfiligran. Der letzte Raum hebt sich durch gotische Tafelbilder und Skulpturen von den anderen Räumen ab. Diese schlichte Raumgestaltung hat sich bis heute gehalten, weist jedoch einige Schwächen auf. So werden zusammengehörende Stücke aufgrund der Gruppierung auseinandergerissen und getrennt präsentiert. Im 20. Jahrhundert konnte die Schatzkammer durch Ankäufe und Schenkungen weitere Exponate in ihren Bestand aufnehmen. Auch diverse Leihgaben für Ausstellungen haben den Bestand der Schatzkammer in Wien bekannter gemacht. Die in über 500 Jahren angelegte Sammlung ist aufgrund ihrer hervorragenden Inventarisation und den schon seit der Frühzeit der Sammlung enthaltenen Ausstellungsstücken besonders wertvoll. Insbesondere die Sammlung historischer Artefakte, die die größte zum Deutschen Orden darstellt, zeigt die Kontinuität des Deutschen Ordens trotz der vielen Gebietsverluste einerseits und stellt andererseits einen Kontrast zu den erhaltenen Befestigungen in Preußen dar, welche zwar bautechnisch interessant sind, aber ihres Inventars beraubt wurden.

Das Bild zeigt die nicht kolorierte Zeichnung des Deutschordenshauses in Wien.

Bild: Schatzkammer und Museum des DO, Wien

Text: P. Aifeld