St. Augustinus-Kirche in Ellingen

Im wenige Kilometer westlich von Ellingen liegenden Dorf Stopfenheim hat der Deutsche Orden zwischen 1773 und 1775 einen imposanten Kirchenbau geschaffen, der vom Ellinger Ordensbaumeister Matthias Pinther gestaltet wurde. Die dem hl. Augustinus geweihte Kirche besitzt einen mächtigen Turm aus Sandsteinquadern, der zum Dorfplatz hin eindrucksvoll das Glaubens- und Herrschaftsprogramm des Deutschen Ordens präsentiert.
Auf der unteren Ebene befinden sich die Ordensheiligen mit Maria Immaculata in der Mitte und dem hl. Georg bzw. der hl. Elisabeth an den Seiten. Letztere weisen auf die kriegerischen und auf die heilenden Kernaufgaben des Ordens hin, die im 18. Jh. weitgehend freilich nur noch eine Erinnerung an vergangene Zeiten waren, aber auch in der jeweiligen Gegenwart hochgehalten wurden. Alle drei Heiligen symbolisierten Kernbestandteile der Ordensidentität.
Stopfenheim gehörte zur Ballei Franken und unterstand dem Landkomtur in Ellingen, Franz Sigismund Freiherrn von Lehrbach (1729-1787, Landkomtur 1765-1787). Sein Wappen dokumentierte die Ortsherrschaft. Über ihm thronte – und damit symbolisiert sich die Ordenshierarchie auch in der Höhe am Kirchturm – das Wappen des Hochmeisters des Deutschen Ordens, Prinz Carl Alexander von Lothringen (1712-1780, Hochmeister 1761-1780).
Somit standen nicht nur der Ortsbevölkerung, sondern auch den von Weißenburg bzw. Ellingen kommenden (gemischtkonfessionellen) Durchreisenden auf ihrem Weg nach Gunzenhausen und Ansbach die Ordensherrschaft eindrucksvoll vor Augen. Allerdings war die Zeit der eigentlichen Ordensherrschaft bereits wenige Jahrzehnte später beendet, die Turmfassade erinnert bis heute daran.Auf dem Bild sieht man die St. Augustinus Kirche in Stopfenheim, die in gelb und weiß gehalten ist und eine graue Turmspitze besitzt.

Auf dem Bild sieht man untereinander zwei Wappen, die sich auf der St. Augustinus Kirche in Stopfenheim befinden.

Bild: FDO

Text: H. Flachenecker