Der Inthronisationsring der Hochmeister

Heute möchten wir euch einen Inthronisationsring der Hochmeister vorstellen. Seit 1226 ist belegt, dass der Inthronisationsring neben dem Siegel und dem Schlüssel zu den Insignien der Hochmeister gehört. Das vorliegende Schmuckstück ist ungefähr um 1530 entstanden. Darauf deutet der Stil des Ringes hin. Es handelt sich um einen massiven Goldreif, in den mittig ein Rubin und zu dessen Seiten zwei Diamanten eingefasst sind. Da der Ring einen großen Durchmesser hat, konnte dieser nur am Daumen oder über Handschuhen getragen werden. Erstmals taucht der Ring 1619 im Nachlass Hochmeister Maximilians von Österreich auf und kurze Zeit später im Nachlass seines Nachfolgers Karl von Österreich 1625. Bis ins 18. Jahrhundert wurde vermerkt, dass es sich ursprünglich um einen Ring des polnischen Königs Sigismund I. gehandelt habe. Der Ring könnte durch seinen Neffen Hochmeister Albrecht von Brandenburg in Ordensbesitz gelangt sein. Diese Theorie scheint jedoch wenig überzeugend, da Albrecht das Ordensland im Zuge der Reformation säkularisierte und Herzog von Preußen wurde. Sein Nachlass ist somit nicht in Ordensbesitz übergegangen. Vielmehr ist der Ring wohl durch die Habsburger selbst an den Orden gekommen. Vor der Reformation taucht dieser zudem nicht im Inventar auf. Auch wird der vorliegende Ring bis ins 18. Jahrhundert nicht an den Orten der Inthronisation der Hochmeister aufbewahrt, sodass man nur von den Hochmeistern Karl Alexander von Lothringen bzw. ab 1780 von Maximilian Franz von Österreich sagen kann, dass diese den vorliegenden Ring nach Amtsantritt getragen haben.

Das Bild zeigt den Inthronisationsring der Hochmeister. Dieser besteht aus einem Goldreif, in dem mittig ein Rubin und zu dessen Seiten zwei Diamanten eingefasst sind.

Bild: Schatzkammer des Deutschen Ordens, Wien

Text: P. Aifeld