Verehrung der Heiligen Elisabeth in Sárospatak
Im ostungarischen Sárospatak wurde die hl. Elisabeth (1207-1231) aus dem Königshaus der Arpaden geboren. Gebäude aus dieser Zeit haben sich nicht mehr erhalten, jedoch ist die Verehrung der Konpatronin des Deutschen Ordens immer noch sichtbar. Sie war bekanntlich die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und dessen Frau Gertrud von Andechs-Meranien, sie heiratete den thüringischen Landgrafen Ludwig. Im beeindruckenden Schlossbau der Adelsfamilie der Rákóczi aus dem 16. Jahrhundert befindet sich eine Kapelle mit einem Altarbild von Franz Eybl (1806-1880), das die Heilige bei der Speisung von Bedürftigen zeigt. In der nahen Elisabethkirche, einem spätgotischen Bau mit barocken Altären, befindet sich im Seitenschiff ein Reliquienschrein mit Knochen und Stoffresten, die für den Besucher gezeigt werden und zur Verehrung einladen. Von der ehemaligen arpadischen Königskapelle sind südlich der Kirche nur noch Mauerreste zu sehen. Vor der Kirche befindet sich zudem ein modernes Skulpturenensemble, das die stilisierte Heimkehr von Elisabeth und ihrem Mann Ludwig zeigen soll. Jährlich zu Pfingsten veranstalten die Bewohner ein St. Elisabethsfest mit einem Umzug in historischen Kostümen. Auch wenn der Weg weit erscheint, ein anschließender Besuch in einem der Weinkeller im Gebiet Tokaj bietet eine weitere Gelegenheit, die Kultur in dieser Region zu erfahren und zu genießen.
Bilder: H. Flachenecker
Text: H. Flachenecker
Bild 1: Elisabethbild von Eybl in der Schlosskapelle
Bild 2: Innenraum der St. Elisabethkirche
Bild 3: Reliquienort in der St. Elisabethkirche
Bild 4: Reliquienschrein