Registerführung im Deutschen Orden und Johanniterorden / Document Registers in the Teutonic Order and the Order of St. John in the Middle Ages
Im mittelalterlichen Westen gab es unterschiedliche Kanzleitraditionen mit eigenen Register- und Registrierungsarten. Es gab auch zwei Kirchenorden mit eigener Kanzlei, in der die ausgestellten Urkunden registriert wurden. In beiden Fällen, dem des Deutschen Ordens und dem der Johanniter, verfügen wir über bedeutende Quellen. Die Überreste der mittelalterlichen Kanzlei des Hochmeisters des Deutschen Ordens finden sich in Berlin, im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (siehe Bild), wo man drei verschiedene Kategorien von Registerbänden finden kann: die Amtsbücher der einzelnen Geschäftiger des Deutschen Ordens, die sogenannte Handfestenbücher und die Briefregistern der Hochmeister. Im Fall der Johanniter haben wir es mit einer einzigen Quellenreihe zu tun: es geht um die Libri bullarum der verschiedenen Hochmeister in National Library of Malta, in der Reihe AOM (Archiven des Malteserordens): eine lange Serie, die bis zum Jahr 1798 geht. Die in den Registerbänden in Malta liegenden Urkunden sind im Hauptteil unveröffentlicht und in vielen Fällen auch nicht studiert worden, was in Berlin nicht der Fall ist. Die Mitteilung bietet einen Überblick über diese Quellen, mit einigen Überlegungen zur Chronologie der Register, dem Prozentsatz der registrierten Dokumente und den Kanzleien der Orden. Die Registerbände enthalten Urkunden unterschiedlicher Kategorien und Art: ein Beispiel, der Band AOM 320 aus Malta (Jahren 1374-1375) mit Urkunden des Großmeisters Robert de Jully wird in dieser Hinsicht tiefer untersucht.
Bild: privat
Text: K. Toomaspoeg
English version:
In the medieval West there were different chancery traditions with several forms of registers and registrations. There were also two religious orders with their own chancery in which the issued documents were registered. In both cases, that of the Teutonic Order and that of the Order of St. John, significant sources are available. The remains of the medieval chancery of the Grand Master of the Teutonic Order can be found in Berlin, in the Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, where one can find the registers of some officers of the Teutonic Order, books of concessions and privileges and the letter registers of the Grand Masters. In the case of the Order of St. John, there is a single series of sources: the Libri bullarum of the various Masters in the National Library of Malta, in the AOM series (Archives of the Order of Malta): a long series that goes back to 1798. The majority of the documents contained in the register volumes in Malta have remained unpublished and in many cases not studied, which is not the case in Berlin. This paper provides an overview of these sources, with some reflections on the chronology of the registers, the percentage of documents registered and the chancelleries of the orders. The register volumes contain documents of different categories and types and the volume AOM 320 from Malta (1374-1375) with documents from the Grand Master Robert de Jully is examined in more detail in this regard.
picture: private
text: K. Toomaspoeg