Der Deutsche Orden in seinen Regionen – Ballei Franken: Mergentheim

Im heutigen Post geht es um die Kommende Mergentheim. Die Gründung einer Niederlassung in Mergentheim wurde durch die Herren von Hohenlohe ermöglicht, die dem Orden schon früh beitraten und ihm im Jahr 1219 verschiedene Besitztümer in und um Mergentheim schenkten.

Die Geschichte der Kommende war in den Folgejahren eng mit der der Herren von Hohenlohe verwoben. Viele Angehörige des Geschlechts traten dem Orden bei und übernahmen führende Positionen, wodurch der Orden seine Macht in der Region schnell festigen konnte.  Die Kommende Mergentheim hatte nach einiger Zeit einen großen wirtschaftlichen Nutzen für den Orden und entwickelte sich zu einer äußerst wohlhabenden Kommende. Außerdem boten die Besitztümer um Mergentheim viele natürliche Ressourcen, die dem Orden die Eigenversorgung ermöglichten. Die Macht des Ordens brachte für Mergentheim nicht nur einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich, sondern auch das Stadtrecht, das im Jahr 1340 von Kaiser Ludwig an den Orden ausgestellt wurde. Die Geschichte der Stadt war für sehr lange Zeit eng an die des Ordens gekoppelt, was sich auch heute noch im Stadtbild erkennen lässt.

Der Aufstieg der Kommende Mergentheim wurde deutlich durch die Krisen des Ordens in anderen Regionen begünstigt. Nachdem die Burg Horneck im Jahr 1525 im Zuge der Bauernkriege zerstört wurde, wurde Mergentheim und bald die zum Residenzschloss ausgebaute Wasserburg (siehe Bild), zum offiziellen Sitz der Hoch- und Deutschmeister, vor allem aber Verwaltungszentrale des Ordens für die nächsten 300 Jahre.

Im Jahr 1809 wurde die Kommende im Zuge der Säkularisation aufgelöst, viele Bauwerke und Besitztümer sind jedoch heute noch erhalten und im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim, welches sich im ehemaligen Residenzschloss des Deutschen Ordens befindet, ausgestellt.

Das Bild zeigt eine Außenansicht des Deutschordensmuseums in Mergentheim.

Bild: Deutschordensschloss mit Deutschordensmuseum (Holger Uwe Schmitt, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)

Text: L. Escribano Navamuel